Sloe Gin

Sloe Gin – Der Ausnahme Gin!

Sloe Gin (aus dem englischen übersetzt Schlehenlikör) ist eigentlich kein richtiger Gin.  Er geht in die Richtung eines Likörs, der jedoch auf Basis eines Gins erzeugt wird.

Innerhalb der EU-Spirituosenverordnung hat der Sloe Gin eine Ausnahmeregelung. Denn anderes als bei anderen Ginsorten (Dry oder London Dry Gin), bei dem die Wacholderbeeren bei der Herstellung und beim Geschmack im Vordergrund stehen, ist beim Sloe Gin die Schlehenbeere die Hauptzutat bei der Herstellung und beeinflusst dementsprechend den Geschmack. Außerdem muss normalerweise ein Gin einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 % vorweisen.

Beim Sloe Gin, der eigentlich ein Likör ist, ist das demnach nicht so. Der Alkoholgehalt bei diesem Schlehenlikör beträgt in der Regel mind. 20 %.

 

Wie funktioniert die Herstellung von Sloe Gins?

Bei der Herstellung von Sloe Gin wird als Erstes ein Dry oder London Dry Gin destilliert bzw. verwendet. In diesen eigentlich fertigen Gin werden dann die Schlehenbeeren gegeben, die dort mehrere Stunden, teils auch mehrere Monate mazeriert (Botanicals werden in hochprozentigen Alkohol eingelegt) werden. Dabei öffnet der Alkohol die Zellwände der Schlehenbeeren und nimmt die Aromen auf.

Auch ist erlaubt, dem Mazerat Schlehensaft zuzugeben um die Aromatik zusätzlich zu verstärken. Auch die Zugabe von Zucker ist erlaubt. Allerdings verwenden viele Gin Produzenten nicht so viel Zucker, das sie die Eigenheit und den Geschmack des Gins nicht verfälschen möchten. Der Zuckergehalt im Endprodukt ist jedoch mit maximal 100g/Liter vorgeschrieben.

Über den Zeitpunkt, wann der Zucker zugefügt wird, gibt es keine Vorschrift. Einige geben den Zucker direkt in das Mazerat, dadurch wird der Sloe Gin noch süßer und die Charakteristik des Dry Gins bzw. London Dry Gins geht verloren. Vorteil: die Aromen werden von den Schlehenbeeren durch den Alkohol aufgenommen. Die meisten Brennereien fügen den Zucker erst nach der Mazeration und vor dem Abfüllen in die Flaschen hinzu. Somit kann man exakt den gewünschten Zuckergehalt-Endwert bestimmen. Der Zuckergehalt richtet sich aber auch nach den Schlehenbeeren, die je nach Jahrgang unterschiedlich süß sein können.

WICHTIG: Der Sloe Gin wird nach der Mazeration mit den Schlehenbeeren nicht noch einmal destilliert. Nach der Mazeration werden die Beeren nur herausgefiltert und anschließend in Flaschen abgefüllt.

 

Was genau sind noch einmal Schlehenbeere?

Schlehen sind auch bekannt unter den Namen Schlehendorn, Heckendorn, Schwarzdorn, Sauerpflaume oder Deutsche Akazie und gehört zu den Steinobstgewächsen (Die Arten sind sommergrüne, selten immergrüne Bäume und Sträucher und tragen häufig Dornen). Zwetschgen zählen zur engen Verwandtschaft zu dieser Beere.

Die Schlehenbeeren stehen aus wie Blaubeeren oder auch sehr kleine Zwetschgen. Wunderschöne blauschwarze Farbe. Diese Beeren sind erst im reifen Zustand essbar. Sie schmecken allerdings sehr bitter, erst durch Frost werden sie süßer. Eine parallele zieht man auch gerne zur Wacholderbeere, da diese ja auch einen bitteren Geschmack hat. Daher wundert es sich nicht, diese zwei Grundzutaten in einem Sloe Gin zu vereinen.

 

Sloe Gin von Kehls
Sloe Gin aus Niederkassel.
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