D.O. Yecla

Die Weinregion D.O. Yecla wurde 1975 gegründet.

Infos zur Weinregion:

Yecla ist die einzige Weinregion Spaniens mit nur einer Gemeinde. Die 30.000-Einwohner große Stadt liegt in einer weiten Hochebene, in der es keine weiteren Ortschaften gibt. Abgegrenzt wird sie von gebirgigen Erhebungen im Norden, Westen und Süden. Von Jumilla im Süden, von Villena (Region Alicante) im Osten oder von Almansa im Norden kommend, ist das Bild immer das gleiche: man durchfährt 20 bis 40 km weit eine nur sanft gewellte Ebene ohne Ansiedlungen. Nur an den höchsten Erhebungen, etwa bei der bis 1.150 Meter reichenden Sierra de Oliva, finden sich kleinere Waldflächen. Das übrige Land liegt nicht brach. Feldwirtschaft wechselt mit Weinbergen, Oliven-, Apfel- und Mandelbäumen sowie Wiesen, die zur Blüte einen hübschen bunten Teppich entstehen lassen. Neben einer Bedeutung Yeclas als Verkehrsknotenpunkt und Weinstadt kam in diesem Jahrhundert Holzverarbeitung als wirtschaftliches Standbein hinzu.

Yecla besitzt eine bedeutende Möbelindustrie mit über 250 Erzeugern, die über 3.000 Arbeitsplätze bietet. Jährlich findet hier die wichtigste spanische Möbelmesse statt. Noch mehr Gäste weilen zu den „fiestas patronales de la Purísima Concepción“ in der Stadt, dem Fest der Schutzheiligen der unbefleckten Empfängnis. Dann kleidet man sich in Kostüme des 19. Jh. und trägt alte Steinschlossgewehre. Zu allen Zeiten hat der Weinbau in der Levante, dem spanischen Südosten, zu dem man Yecla zählte, von den Häfen in Alicante, vor allem aber Valencia profitiert, über die seit Ende des vergangenen Jahrhunderts viel Wein verschifft wurde. So ist Wein aus Yecla traditionell meist Fasswein. Er gilt als alkoholstark, 14 bis 16 Prozent vol. sind nicht selten. „Doble Pasta“-Weine sind eine Spezialität der Levante. Dabei wird einem Teil der Rotweinmaische der Ablaufmost zur Herstellung von Rosado entzogen. Den Rest gibt man zu anderer Maische, um den Anteil farb- und tanningebender Schalen zu erhöhen. Diese Doble-Pasta-Weine dienen der farblichen Verbesserung anderer Rotweine.

Mit dem Niedergang des Fassweinmarktes hat auch Yecla erhebliche Strukturveränderungen erfahren. 1985 beispielsweise war ein Rekordjahr für Yecla mit fast 12 Millionen Liter Export. In den 1970er Jahren waren es durchschnittlich fast immer 6 Millionen Liter gewesen. Seit 1989 erreichte der Export nie mehr 700.000 Liter. Eine Konsequenz war die Reduzierung der Rebflächen. Von früher einmal über 20.000 Hektar Weinbergen blieben nur rund 11.500 erhalten, aber nur 3.500 sind als Flächen der Denominación de Origen (D.O.) eingetragen und können somit Weine mit der kontrollierten Herkunftsbezeichnung Yecla hervorbringen. Auch die Ernte von eingetragenen Flächen wird nur teilweise als D.O.-Wein abgefüllt. Es gibt fünf Wein erzeugende Bodegas. Zwei von ihnen füllen eigene Flaschenweine ab. Die abgefüllten Weine demonstrieren das große Qualitätspotenzial Yeclas zur Erzeugung hervorragender Rotweine. Die Weine, meist auf der Basis der Rebsorte Monastrell, zeigen eine intensive Fruchtigkeit und Wärme bei nicht zu hohen Alkoholgraden. Cassis- und Kirscharomen herrschen in Jungweinen vor. Sie werden bei Lagerung in Fässern durch Eichenwürze ergänzt.

Erste Nachweise menschlichen Lebens entdeckte man zu Beginn dieses Jahrhunderts am Monte Arabí bei Yecla. Dort fanden Forscher Zeichnungen aus dem sechsten Jahrtausend vor Chr. Gleich in der Nähe befand sich eine iberische Kultstätte mit Skulpturen. Auch die Reste eine der interessantesten römischen Siedlungen im Inneren der Iberischen Halbinsel wurde in der Nähe von Yecla gefunden. Die Stadt selbst taucht am Ende des 11. Jh. als die moslemische Stadt Yakka auf, von deren Kastell nur noch die Grundmauern erkennbar sind. 1243 nahm Alfonso X die Stadt ein, die im 15. und 16. Jh. einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. 1575 zählte man 3.000 Einwohner. Der Weinbau in Yecla trug mit dazu bei, dass sich die Stadt im 18. und 19. Jh. weiterentwickeln konnte und bald die Grenze von 10.000 Einwohnern überschritt. Im diesem Jahrhundert entwickelte sich die Möbelindustrie zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Der Weinbau war lange ausschließlich traditionell geprägt und beschränkte sich auf Fassweinerzeugung. Bis zu den 1980er Jahren gab es nur vereinzelte Flaschenfüllungen von Yecla-Weinen, vor allem für den lokalen Gebrauch. Erst 1985 erfolgten die ersten zielgerichteten Abfüllungen für den überregionalen Vertrieb.

Infos zum Boden:

Wie das Klima, so sind auch die Böden in den beiden Unterzonen verschieden. Lockerer kalkhaltiger und arenoser Boden mit hohem Steinanteil und wenig Lehm bringt im Norden weniger Ertrag, aber bessere Qualität als im südlicheren Teil. Dort herrschen auf weitgehend flachen Lagen lehmigere, schwerere Böden vor. In den letzten Jahren trennt man die Weine aus diesen beiden Teilherkünften stärker als früher und trägt ihnen auch mit unterschiedlichen D.O.-Regelungen Rechnung. Für Monastrell ist im Süden eine Höchstmenge von 4.000 kg pro Hektar, im Norden von nur 2.500 kg pro Hektar zulässig. Die besondere Klima- und Bodensituation hat dazu geführt, dass Yecla nie Reblausschäden erlitt, ganz im Gegensatz zu den küstennahen Weinbergen. Bis heute steht fast die Hälfte aller Anpflanzungen auf wurzelechten Rebstöcken, die den Charakter der Rebsorten besser als Pfropfreben hervorbringen.

Infos zum Klima:

In Yecla herrscht trockenes Kontinentalklima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt bei durchschnittlich 3.000 Sonnenstunden 15,5 Grad Celsius, die durchschnittliche Niederschlagsmenge nur 322 mm. Die Niederschläge fallen vor allem im Frühjahr und im Herbst, meist in Form heftiger Platzregen. Ein wenig macht sich allerdings doch der Einfluss des nur 60 km Luftlinie entfernten Mittelmeeres bemerkbar, denn etwas ausgeglichener als in den benachbarten Jumilla und Almansa oder gar in der zentralen Mancha ist das Klima schon. Die Ebene, in der Yecla liegt, steigt nach Norden hin sanft an. Die Weinberge liegen zwischen 600 und 750 m hoch. Man unterscheidet hier den südlichen (Campo Abajo) und den nördlichen Teil (Campo Arriba), beide etwa gleich groß. Der südliche Teil ist etwas wärmer und leidet manchmal unter Wassermangel.

Weinerzeuger dieser Region:

Bodegas Castaño

Weine dieser Region:

Casa Carmela Dulce Tinto
Casa Carmela Semi-Dulce Blanco
Casa Carmela Semi-Dulce Rosado
Casa Carmela Semi-Dulce Tinto
Hécula

Rote Rebsorten dieser Region:

Cencibel
Mataro
Monastrell
Tempranillo

Weiße Rebsorten dieser Region:

Airén
Macabeo
Malvasía
Merseguera
Verdil