Solera-Verfahren

Das Solera-Verfahren ist wenn es um Sherry geht in aller Munde, diese besondere Reifemethode kann sowohl oxidativ als auch biologisch angewendet werden. Im Solera-System werden mehrere Stufen von Fässern genutzt. Diese Stufen werden auch „Criaderas” genannt.  Die verschiedenen Stufen der Weine werden mit der Zeit von oben nach unten auf gut deutsch miteinander vermischt, dies nennt man im Fachjargon auch „verschneiden”. Somit entsteht also der fertige Sherry.

…Nun ja, ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht. Wie ist jetzt das gesamte System Aufgebaut und „Was hat das Wort Solera hier zu suchen“ wirst Du Dich wohl möglich fragen. Das Wort „Solera” heißt auf Spanisch soviel wie Boden, damit ist die nächste Reihe am Boden im Solera-Verfahren gemeint, sie beinhaltet den ältesten Wein der ganzen Reihe.

Von unten nach oben bilden zuerst die Solera-Reihe (mit dem ältesten Inhalt), dann die mittlere Reihe Criadera 1 (mit dem zweitältesten Inhalt) und die oberste Reihe Criadera 2 (mit dem jüngsten Inhalt) zusammen das ganze System.

Man kann sich das System auch wie eine Pyramide vorstellen. Sofern nun ein Sherry abgefüllt werden soll, wird von der untersten Stufe von jedem Fass eine gleich große Menge abgefüllt. Komplett geleert wird die „Solera” übrigens nie! Wenn die Flüssigkeit in der Solera-Reihe sich dem Ende zuneigt, wird sie mit der ersten Criadera aufgefüllt. Wichtig ist jedoch, dass dies nicht unkontrolliert geschieht, sondern aus jedem Fass der Criadera 1 Reihe exakt die gleiche Menge genommen, verschnitten und dann zu wieder gleichen Mengen auf die Solera-Fässer verteilt wird. Die erste Criadera wird nach dem gleichen Grundsatz mit der oberen zweiten Criadera aufgefüllt.

Auf den Punkt gebracht wird also von unten (Solera) nach oben jede Reihe mit der oberen und zugleich jüngeren Reihe wieder aufgefüllt.

Das Solera-System erscheint zwar hochkomplex, bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass die Ergebnisse aus der untersten Reihe stets gleich schmecken, egal aus welchem Fass sie stammen. Zu den besonderen Merkmalen gehört auch, dass durch den Verschnitt jeder Reihe des Systems spezielle Noten ergänzt werden. Somit bilden unterschiedliche Alters- und Reifestufen im Zusammenschluss ein durchaus facettenreiches Ergebnis Namens „Sherry”. Grundvoraussetzung für einen guten Sherry sind somit auch, dass nicht ein einziger Wein minderer Qualität dem System hinzugefügt werden darf und die Abfüllung jährlich limitiert werden muss.

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